Gaspreisbremse, Weihnachtsgrüße und Top 3 Blogs in 2022! Blog#47

Gaspreisbremse

Für private Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland wird der Gaspreis von März 2023 bis April 2024 auf 12 Cent brutto pro Kilowattstunde (kWh) begrenzt werden, für 80 Prozent des Jahresverbrauchs vom Vorjahr. Im März 2023 werden rückwirkend auch die Entlastungsbeträge für Januar und Februar 2023 angerechnet. Damit sollen alle privaten Haushalte von staatlicher Seite für das gesamte Jahr 2023 und bis ins Frühjahr 2024 vor starken Preisanstiegen geschützt werden. Weitere Details siehe hier!


Ich habe die am 15. Dezember 2022 vom Bundestag beschlossene Gaspreisbremsen-Regelung einmal konkret durchgerechnet - mit teilweise verblüffenden Ergebnissen! 

Zunächst eine kurze Anmerkung: die Gaspreisbremse bremst nicht die Gaspreise, sondern die Gasrechnung - ein wichtiger Unterschied. Daher wäre die Bezeichnung Gasrechnungsbremse passender!

Drei Szenarien für einen privaten Haushalt möchte ich hier kurz darstellen. Dieser private Haushalt verbraucht bislang 50.000 kWh Gas pro Jahr und hat die Auswahl zwischen drei Gasanbietern: einem sehr günstigen mit 12 ct/kWh, einem günstigen mit 21 ct/kWh und einem teuren Anbieter mit 33 ct/kWh. Diese Preise sind nach meiner aktuellen Recherche realistisch. Für die Berechnung der Szenarien habe ich der Einfachheit halber nur den verbrauchsabhängigen Arbeitspreis berücksichtigt. 

Szenario 1: der private Haushalt kann in 2023 seinen Gasverbrauch auf 80%, dh auf 40.000 kWh reduzieren. Dann ergibt sich folgende Rechnung:
Fazit: Der private Haushalt bezahlt, unabhängig vom Gasanbieter, wegen der gewährten staatlichen Subventionen immer 400€ pro Monat (um den Staat „zu entlasten“ macht es Sinn den günstigsten Gasanbieter auszuwählen).

Szenario 2: Der private Haushalt kann den Gasverbrauch nicht reduzieren und verbraucht weiterhin 50.000 kWh in 2023.
Fazit: Der private Haushalt bezahlt für alle 3 Gasanbieter mehr als 400€ pro Monat. Die monatlichen Kosten des Endverbrauchers steigen mit dem Gaspreis. Der private Haushalt (Endverbraucher) sollte in diesem Szenario den günstigsten Gasanbieter auswählen.

Szenario 3: Der private Haushalt kann den Gasverbrauch substantiell auf 25.000 kWh im Jahr 2023 reduzieren. Zum Beispiel indem die Familie die kalten Wintermonate in Thailand verbringt, oder teilweise auf andere Heizmittel (zB Holzofen) umstellt oder aber dadurch, dass das Haus/die Wohnung Ende 2022 energetisch saniert wurde!
Fazit: Der private Haushalt fährt in diesem Fall am besten wenn der teuerste Gasanbieter beauftragt wird! 
Dadurch bekommt der private Haushalt/ Endverbraucher den gesamten Gasverbrauch von 25.000 kWh im Jahr 2023 "vom Staat geschenkt". 
Wählt er dagegen den sehr günstigen oder den günstigen Gasanbieter muss er 3000€ bzw. 1650€ pro Jahr für die gleiche Leistung bezahlen. 
Natürlich ist die Beauftragung des teuersten Gasanbieters nicht solidarisch, aber aus Sicht des privaten Haushalts finanziell am attraktivsten.

Durch die gesetzlichen Regeln werden hier falsche Anreize gesetzt!

Gesamtfazit: die im Bundestag verabschiedete „Gaspreisbremsen-Regelung“ für 2023 setzt folgende Anreize:
  • Szenario 1 (80% Verbrauch ggü. Vorjahr): für Endverbraucher egal welchen Gastarif er wählt.
  • Szenario 2 (>80% Verbrauch ggü. Vorjahr): Endverbraucher sollte günstigsten Gastarif wählen.
  • Szenario 3 (<80% Verbrauch ggü. Vorjahr): Endverbraucher sollte teuersten Gastarif wählen - was sicher nicht so beabsichtigt ist!

Weihnachtsgrüße und Top 3 Blogs in 2022

Damit wars das für 2022. Ich wünsche Euch Allen eine frohe und erholsame Weihnachtszeit und ein rundum glückliches, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr!

Der nächste Blog erscheint, nach einer Weihnachtspause und einem Kurzurlaub in Dresden, am 7. Januar 2023.

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Die 3 Top-Blogs im Bereich Finanzen in 2022 waren:

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Verantwortlicher: Klaus Rudolf; Kommentare und Fragen bitte an: rudolfklausblog@gmail.com 
Disclaimer: Auf Klaus Rudolfs Blog gebe ich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen weiter. Ich bin weder Arzt noch Finanzberater. Bitte informiere Dich breit und konsultiere bei Bedarf einen professionellen Experten in Gesundheitsfragen oder Finanzanlagen.

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