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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

Orale H1-Antihistaminika zur Selbstmedikation von Heuschnupfen Symptomen - welches Medikament ist am besten? Blog#62

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Die Heuschnupfen-Saison geht wieder los! Welche H1-Antihistaminika-Tabletten sind in Deutschland rezeptfrei verfügbar? Wie unterscheiden sich diese Medikamente und welches davon ist mein persönlicher Favorit? Was ist der Unterschied zwischen H1-Antihistaminika der ersten und der zweiten Generation?  Für die Behandlung der allergischen Beschwerden des Heuschnupfens, wie Hautrötung, Juckreiz, Schnupfen oder Bindehautentzündungen werden seit Jahrzehnten sogenannte H1- Antihistaminika (H1-Rezeptorantagonisten oder H1-inverse Agonisten) eingesetzt. Diese Wirkstoffe verhindern die Aktivierung von H1-Rezeptoren durch freigesetztes Histamin - wer mehr erfahren möchte sollte sich dieses kurze YouTube-Video (siehe hier ) ansehen. H1-Antihistaminika der ersten Generation wie Diphenhydramin (siehe untenstehende Abbildung) sind potente H1-Rezeptorantagonisten, haben jedoch eine geringe Rezeptorselektivität und sind in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Infolgedessen zeigen diese Verbind

Neue Entwicklungen in der Migräne-Therapie! Blog#61

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In Blog#3 (siehe  hier ) habe ich bereits ausführlich über die Entwicklung der innovativen CGRP-Antagonisten und CGRP-Antikörper für die Migräne-Therapie berichtet. In den letzten Wochen gab es neue relevante Ergebnisse, daher hier ein kurzes Update! Zavegepant, ein niedermolekularer CGRP-Antagonist, wurde kürzlich von der US-amerikanischen FDA als Nasenspray zur akuten Behandlung von Migräne zugelassen. Neue vorteilhafte Ergebnisse des monoklonalen CGRP-Rezeptor-Antikörpers Erenumab zur prophylaktischen Behandlung chronischer Migräne führten dazu, dass Erenumab bereits nach einer Vortherapie verschrieben werden darf.  Was ist Zavegepant und für wen ist dieses intranasale Migränemedikament von Wert? Welche neuen klinische Ergebnisse für Erenumab gibt es und warum ist das für Patienten mit chronischer Migräne wichtig? Was ist Zavegepant und für wen ist dieses intranasale Migränemedikament von Wert? Zavegepant ist ein niedermolekularer, potenter und selektiver CGRP-Antagonist, der spezie

Grillen und Braten - Genuss ohne Reue? Blog#60

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Beim Erhitzen von Lebensmitteln finden viele chemische Reaktionen statt und es bilden sich viele neue Stoffe an oder in den Lebensmitteln. Beispiele sind Röststoffe und Aromen, die den typischen Geruch und Geschmack von Gegrilltem und Gebratenem ausmachen. Neben den gewünschten Reaktionsprodukten entstehen beim Grillen und scharfem Anbraten jedoch auch unter bestimmten Umständen gesundheitsschädliche Stoffe. Dazu gehören polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), heteroaromatische Amine (HAAs) und Nitrosamine. In Tierversuchen können diese Verbindungen bei hohen Dosen krebserzeugende Wirkungen haben. Die gute Nachricht ist, dass man die Bildung dieser schädlichen Stoffe weitgehend verhindern kann! Was sind  polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), heterozyklische aromatische Amine (HAAs) und Nitrosamine? Warum sind diese Verbindungen potenziell krebserregend und wie kann man deren Bildung verhindern? Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) Unter PAK

Sport als Medizin: Aktivierte Muskeln produzieren heilsame Myokine! Blog#59

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In den letzten Jahren hat sich das Verständnis darüber, wie unser Körper auf körperliches Training reagiert, erheblich weiterentwickelt. Eine Entdeckung, die dazu beigetragen hat, unser Verständnis zu erweitern, ist die Existenz von Myokinen. Was sind Myokine und warum sind sie so wichtig für unsere Gesundheit? Myokine sind körpereigene Stoffe, die der Muskel bei erhöhter Muskelaktivität direkt ausschüttet. Chemisch gesehen gehören sie zur Gruppe der Interleukine und werden den Peptidhormonen zugeordnet. Der Name leitet sich aus dem griechischen „Mys“: Muskel und „kinema“: Bewegung ab. Sie wurden erstmals 2007 als Unterart der Interleukine (IL-x) von einem Forscherteam des Centre of Inflammation and Metabolism an der University of Copenhagen in Dänemark beschrieben. Bis heute wurden über 100 verschiedene Myokine entdeckt, von denen die meisten noch im Detail untersucht werden müssen. Während viele Myokine lokal in der Skelettmuskulatur selbst wirken, werden einige nachweislich bei kö