Woher kommt der Geruch von frisch geschnittenem Gras und welche Wirkung hat er auf Pflanzen, Tiere und Menschen? Blog#63
Der Geruch von frisch geschnittenem Gras wird allgemein als angenehm und erfrischend empfunden. Aber was ist die Quelle dieses charakteristischen Geruchs, warum schüttet die Pflanze die Geruchsstoffe aus und warum empfinden wir den Geruch als angenehm?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass der Geruch von frisch geschnittenem Gras aus einer Kombination von Verbindungen stammt, die in den Pflanzenzellen des Rasens vorhanden sind.
Andererseits dienen sie als Kommunikationsmittel. Durch den Befall mit Fressfeinden, wie zB Raupen, setzen Pflanzen grüne Blattduftstoffe frei. Diese Duftstoffe ziehen parasitäre Wespen an, die als natürliche Feinde von Raupen dienen. Die Wespen legen ihre Eier in die Raupen ab und ihre Nachkommen nutzen die Raupen als Nahrungsquelle, was schließlich zum Tod der Raupen führt.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass der Geruch von frisch geschnittenem Gras aus einer Kombination von Verbindungen stammt, die in den Pflanzenzellen des Rasens vorhanden sind.
Wenn die Zellen mechanisch beschädigt werden - sei es durch das Mähen von Rasen oder durch natürliche Fressfeinde - setzen sie verschiedene grüne Blattduftstoffe frei, die in die Luft abgegeben werden und so einen charakteristischen Geruch erzeugen.
Abb. 1: Schematische Darstellung der enzymatischen Bildung von grünen Blattduftstoffen (grün unterlegt) aus Linolensäure (blau unterlegt). (Z)-3-Hexenal ist hauptverantwortlich für den grasigen Geruch von frisch geschnittenem Gras, ist jedoch aufgrund der nicht konjugierten cis-Doppelbindung instabil und wandelt sich relativ rasch in das thermodynamisch stabilere trans-konfigurierte (E)-2-Hexenal um.
Aber was ist nun der eigentliche Grund dafür, dass das Gras diese Duftstoffe freisetzt und warum empfinden wir den Geruch als angenehm?
Die freigesetzten grünen Blattduftstoffe dienen einerseits dazu, die Wundheilung anzukurbeln und die Pflanze vor bakteriellen Infektionen zu schützen.Andererseits dienen sie als Kommunikationsmittel. Durch den Befall mit Fressfeinden, wie zB Raupen, setzen Pflanzen grüne Blattduftstoffe frei. Diese Duftstoffe ziehen parasitäre Wespen an, die als natürliche Feinde von Raupen dienen. Die Wespen legen ihre Eier in die Raupen ab und ihre Nachkommen nutzen die Raupen als Nahrungsquelle, was schließlich zum Tod der Raupen führt.
Darüber hinaus reagieren benachbarte Pflanzen auf die grünen Blattduftstoffe, indem sie Zucker und andere wertvolle Ressourcen zu ihren Wurzeln transportieren, um potenzielle Verluste zu minimieren. Dieser Prozess beginnt bereits wenige Minuten nach der Verletzung der ersten Pflanze. Wenn man also den Rasen mäht, "riecht" das entferntere Gras, dass jemand kommt und kann sich entsprechend darauf vorbereiten!
Letztendlich ist der Geruch ein Überlebensmechanismus, den das Gras über Millionen von Jahren entwickelt hat, um sich Feinde vom Leibe zu halten.
Die angenehme Geruchswahrnehmung entsteht dadurch, dass flüchtige C6-Verbindungen eingeatmet werden und an spezielle Rezeptoren in den Riechsinneszellen am oberen Ende der Nasenhöhle binden. Diese Zellen senden Signale über Nervenfasern zum Riechkolben, der den Übergang zum Gehirn bildet. Von dort werden die Informationen an verschiedene Hirnregionen weitergeleitet, die für die Verarbeitung von Geruch, Geschmack, Erinnerungen und Emotionen zuständig sind.
Wir Menschen empfinden diesen Cocktail von C6-Duftstoffen als angenehm weil die gleichen Duftstoffe von reifen Pflanzen gebildet werden, die wir schmackhaft finden. So gut wie alle Gemüsesorten haben ein ähnliches Bouquet an grünen Blattduftstoffen und reife Früchte setzen diese Moleküle frei, wenn die Membranen in ihrem Innern zerfallen.
Daher sind wir Menschen genetisch darauf programmiert, positiv auf diese grünen Blattgeruchsstoffe zu reagieren.
Aufgrund ihres angenehmen Geruchs werden viele der grünen Blattduftstoffen als Aromazusatz für Nahrungsmittel oder auch in der Parfümerie zur Erzeugung von "grünen Noten" verwendet.
Daher sind wir Menschen genetisch darauf programmiert, positiv auf diese grünen Blattgeruchsstoffe zu reagieren.
Aufgrund ihres angenehmen Geruchs werden viele der grünen Blattduftstoffen als Aromazusatz für Nahrungsmittel oder auch in der Parfümerie zur Erzeugung von "grünen Noten" verwendet.
Fazit
- Der Geruch von frisch geschnittenem Gras wird durch "Notsignale" verursacht, die von Pflanzen ausgesendet werden, wenn sie mechanisch geschädigt werden. Es handelt sich um eine Mischung aus mehreren flüchtigen organischen C6-Molekülen aus der Klasse der Aldehyde und Alkohole.
- Diese flüchtigen Moleküle schützen das Gras vor Pilzen, Bakterien und Fressfeinden! Letztendlich ist der Geruch ein Überlebensmechanismus, den das Gras über Millionen von Jahren entwickelt hat, um sich Feinde vom Leibe zu halten.
- Ein ähnlicher Cocktail von Duftstoffen kommt in reifen Gemüsen und Früchten vor und wird daher auch von Menschen als angenehm empfunden.
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Verantwortlicher: Klaus Rudolf; Kommentare und Fragen bitte an: rudolfklausblog@gmail.com
Disclaimer: Auf Klaus Rudolfs Blog gebe ich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen weiter. Ich bin weder Arzt noch Finanzberater. Bitte informiere Dich breit und konsultiere bei Bedarf einen professionellen Experten in Gesundheitsfragen oder Finanzanlagen.
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