Anaphylaxie: Ursachen, Symptome, Therapie und Prävention! Blog#76

Anaphylaxie ist eine potenziell lebensbedrohliche allergische Reaktion, die auftritt, wenn der Körper überempfindlich auf bestimmte Stoffe reagiert.

Es handelt sich dabei um eine Überreaktionen des erworbenen Immunsystems durch eine überschießende Freisetzung von verschiedenen Mediatorsubstanzen wie zB Histamin und Leukotriene durch Mastzellen und basophile Granulozyten.

Was sind die Auslöser für Anaphylaxie? Welche typischen Symptome treten auf? Wie sollte man reagieren, und wie wird Anaphylaxie behandelt?

Auslöser der Anaphylaxie

Die häufigsten Auslöser für Anaphylaxie sind Nahrungsmittel, Insektenstiche und Medikamente. Allerdings kann jeder auf unterschiedliche Substanzen empfindlich reagieren. Bei Nahrungsmittelallergien sind Erdnüsse, Baumnüsse, Milchprodukte, Eier und Meeresfrüchte typische Auslöser. Insektenstiche von Bienen, Wespen oder Hornissen sind ebenso gefährlich. Bestimmte Medikamente wie Penicillin oder Metamizol können ebenfalls Anaphylaxie auslösen.

Körperliche Anzeichen von Anaphylaxie

Anaphylaxie zeigt sich durch verschiedene Symptome, darunter Atemnot, Schwellung des Gesichts und der Zunge, Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, niedriger Blutdruck und Herzrasen. Diese Symptome entwickeln sich in der Regel innerhalb weniger Minuten nach Kontakt mit dem Auslöser.

Reaktion und Therapie

Im Falle einer Anaphylaxie ist schnelles Handeln entscheidend! Sofort sollte der Notruf (112 in Deutschland) gewählt werden.

Hier noch einige spezielle Tipps für alle iPhone-User unter uns:

• Durch langes Drücken der Lautstärketaste und des Power Buttons kann der Notruf automatisch ausgelöst werden. Es ist auch sehr sinnvoll, vorab den “iPhone-Notfallpass” auszufüllen, sodass der Notarzt sofort auf relevante Gesundheitsdaten hingewiesen wird und die hinterlegten Kontaktpersonen über den Notfall automatisch informiert werden (siehe LINK)!
• Seit Ende 2022 kann in Gegenden in denen kein Mobilfunk-Empfang besteht ein Notruf auch über Satellit abgesetzt werden! Die Voraussetzung dafür ist jedoch ein iPhone mindestens der Generation 14. Jeder sollte diese Funktion ausprobieren („Demo-Version“), um im Notfall vorbereitet zu sein (siehe LINK)!

Der Notarzt/die Notärztin wird folgende gut wirksame Medikamente einsetzen, um die immunologische Überreaktion innerhalb einiger Stunden wieder zu normalisieren:

Epinephrin, auch als Adrenalin bekannt, wird intramuskulär oder inhalativ verabreicht. Epinephrin hat dabei folgende Wirkungen:

• Vasokonstriktion: Epinephrin bewirkt eine Verengung der Blutgefäße, insbesondere der peripheren Gefäße, was den systemischen Blutdruck erhöht. Dies ist entscheidend, um einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall entgegenzuwirken.
• Bronchodilatation: Epinehprin entspannt die glatte Muskulatur der Atemwege, insbesondere der Bronchien. Dies erleichtert die Atmung und bekämpft den Bronchospasmus, der während der Anaphylaxie auftreten kann.
• Herzstimulation: Epinephrin stimuliert das Herz und erhöht die Herzfrequenz. Dies trägt dazu bei, die Durchblutung und den Sauerstofftransport im Körper zu verbessern.

Glukokortikoide wie Prednisolon, Prednison oder Methylprednisolon, werden in hoher Dosierung intravenös verabreicht. Sie wirken auf verschiedene Weisen:

• Entzündungshemmung: Glukokortikoide haben starke entzündungshemmende Eigenschaften. Sie hemmen die Aktivität von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen und Leukotrienen, die während der Anaphylaxie vermehrt freigesetzt werden. Dadurch reduzieren sie Schwellungen und Entzündungen in den betroffenen Geweben, was insbesondere bei Atemwegssymptomen und Hautreaktionen von Nutzen ist.
• Immunmodulation: Diese Medikamente beeinflussen das Immunsystem, indem sie die Produktion von bestimmten Zytokinen und die Aktivierung von Immunzellen wie Mastzellen und eosinophilen Granulozyten drosseln. Dadurch tragen sie zur Verringerung der Immunantwort bei.

H1-Antihistaminika wie Tavegil werden intravenös als Teil der Therapie eingesetzt, um die Wirkungen von Histamin, einem der Hauptmediatoren der Anaphylaxie, zu blockieren:

• Blockierung der H1-Rezeptoren: Histamin bindet an H1-Rezeptoren in verschiedenen Geweben, was zu Symptomen wie Hautausschlag, Juckreiz und Konstriktion der glatten Muskulatur führt. H1-Antihistaminika blockieren diese Rezeptoren und reduzieren somit die Auswirkungen von Histamin.

Prävention und Schutz vor zukünftigen Anaphylaxien

Um Anaphylaxie in Zukunft zu vermeiden oder abzumildern, ist es wichtig, den Auslöser zu identifizieren und zu meiden. Menschen mit bekannten Allergien sollten immer ein Notfall-Set mit einem Epinephrin-Autoinjektor bei sich tragen und ihre Angehörigen und engen Freunde darüber informieren, wie sie im Notfall reagieren sollen.

Es ist auch ratsam, sich regelmäßig von einem Allergologen untersuchen zu lassen, um die Allergien besser zu verstehen und zu managen. In einigen Fällen kann eine spezifische Immuntherapie in Erwägung gezogen werden, um die Toleranz gegenüber dem Allergen zu erhöhen.

Anaphylaxie ist eine ernsthafte, potentiell lebensgefährliche Erkrankung, die nicht unterschätzt werden sollte. Die richtige Vorbereitung, schnelle Reaktion und regelmäßige ärztliche Betreuung können das Risiko von Anaphylaxien reduzieren und im Ernstfall Leben retten!

Für zusätzliche wissenschaftlich-medizinische Informationen, bitte hier klicken: link!

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Verantwortlicher: Klaus Rudolf; Kommentare und Fragen bitte an: rudolfklausblog@gmail.com
Disclaimer: Auf Klaus Rudolfs Blog gebe ich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen weiter. Ich bin weder Arzt noch Finanzberater. Bitte informiere Dich breit und konsultiere bei Bedarf einen professionellen Experten in Gesundheitsfragen oder Finanzanlagen.
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