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Es werden Posts vom November, 2023 angezeigt.

Allergien gegen pflanzliche Nahrungsmittel: Bedeutung der Lipidtransfer-Proteine! Blog#86

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Allergische Reaktionen auf pflanzliche Nahrungsmittel können durch nicht-spezifische Lipidtransfer-Proteine (nsLTPs) verursacht werden. Diese Proteine sind weit verbreitet in Früchten, Nüssen, Gemüsen und Getreide zu finden. Doch was genau sind nsLTPs und wie führen sie zu Allergien?  Wissenschaftlicher Background zu nsLTPs Nicht-spezifische Lipidtransfer-Proteine (nsLTPs) stellen eine Gruppe kleiner, nicht-glykosylierter Proteine mit einer Größe von 6-9 kDa dar. Diese Proteine sind weit verbreitet in Landpflanzen anzutreffen. Ihre dreidimensionale Struktur besteht aus vier Alpha-Helices, die durch vier hoch konservierte Disulfidbrücken stabilisiert und durch flexible Schleifen verbunden sind. Charakteristisch für die nsLTP-Struktur ist eine interne, tunnelartige, hydrophobe Kavität, die die Bindung und den Transport verschiedener Lipide ermöglicht. Diese Struktur ist entscheidend für ihre Funktion als Lipidtransporter. Diese Proteine, von verschiedenen Genfamilien kodiert, kommen in v

Rotwein und Schädelbrummen: Die chemische Verbindung, die dahinter stecken könnte! Blog#85

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Kopfschmerzen nach dem Genuss von Rotwein sind ein weit verbreitetes Phänomen. Im Vergleich zu anderen Alkoholika scheint Rotwein häufiger Kopfschmerzen zu verursachen. Forscher der University of California in Davis haben eine verdächtige Substanz im Rotwein identifiziert, die dafür verantwortlich sein könnte: Quercetin, ein Naturstoff, der in der Schale von Weintrauben vorkommt ( link ). Um die Idee zu verstehen, muss man sich zunächst daran erinnern, was physiologisch in der Leber passiert, wenn man Alkohol trinkt. Alkohol (Ethanol) wird in einem zweistufigen Prozess zu Acetat umgewandelt. Zunächst wandelt das Enzym Alkohol-Dehydrogenase (ADH) Alkohol in Acetaldehyd um, gefolgt von der enzymatischen Umwandlung von Acetaldehyd in Acetat durch Aldehyd-Dehydrogenase (ALDH).  Wichtig zu verstehen : Acetaldehyd ist für den Körper „giftig“ und kann bei höheren Konzentrationen unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit, Gesichtsrötung und Kopfschmerzen verursachen.  Tatsächlich werden Medikamente

Die Zukunft innovativer Arzneimittel: Warum kleine Moleküle groß im Geschäft sind! Blog#84

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In der Welt der Arzneimittelforschung schienen kleine organische Moleküle zeitweise an Bedeutung zu verlieren, während moderne Biotherapeutika als die Zukunft galten. Jedoch haben medizinische Chemiker in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass kleine organische Moleküle nicht nur relevant sind, sondern auch Therapieoptionen ermöglichen, die zuvor als praktisch unmöglich galten. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass kleine organische Moleküle auch weiterhin eine bedeutende Rolle in der Arzneimittelforschung spielen werden. Die Schlüsselunterschiede zwischen Biotherapeutika und kleinen organischen Molekülen In der Arzneimittelforschung gibt es zwei Hauptkategorien von Therapeutika, die sich in ihren Eigenschaften und Anwendungsbereichen unterscheiden: Biotherapeutika und kleine organische Moleküle. Biotherapeutika sind Arzneimittel, die aus lebenden Zellen oder durch biologische Prozesse gewonnen werden. Sie bestehen in der Regel aus komplexen Molekülen wie Proteinen, Kohlen