Die Rolle der Ernährung bei der Krebsprävention: Tipps und Empfehlungen! Blog#106

Krebs ist eine weit verbreitete Erkrankung – fast die Hälfte aller Frauen und Männer in Deutschland erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Während Krebs in einigen Fällen genetisch bedingt ist, spielt in vielen Fällen auch der Lebensstil eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Krankheit. Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, Umweltbelastungen und ungesunde Ernährung sind wesentliche Faktoren, die zur Tumorbildung beitragen. Es gibt Lebensmittel, die das Krebsrisiko erhöhen, und solche, die möglicherweise vor Krebs schützen. 

Lebensmittel, die gemieden werden sollten

Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen eindeutig, welche Lebensmittel gemieden werden sollten, um das Krebsrisiko zu senken. Dazu gehören:
  • Rotes und verarbeitetes Fleisch: Der Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch steht im Zusammenhang mit einem höheren Risiko für Darmkrebs.
  • Fast Food und verarbeitete Lebensmittel: Diese Lebensmittel sind oft reich an gesättigten Fetten, Zucker und Salz, die das Krebsrisiko erhöhen können.
  • Alkohol: Der Konsum von Alkohol wird mit einem erhöhten Risiko für mehrere Krebsarten in Verbindung gebracht, einschließlich Leber-, Brust- und Darmkrebs. 
  • Zuckerhaltige Getränke und Speisen: Diese fördern Übergewicht, welches ein Risikofaktor für verschiedene Krebsarten ist.

Lebensmittel, die das Krebsrisiko senken können

Welche Lebensmittel sollte man essen, um das Krebsrisiko zu senken? Die wissenschaftliche Literatur bietet zahlreiche Hinweise auf die schützende Wirkung bestimmter Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe. Forschungen zeigen, dass bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln krebsvorbeugend wirken können. Dazu gehören:

Sekundäre Pflanzenstoffe, die in Obst und Gemüse vorkommen, besitzen antioxidative Eigenschaften, die Zellen vor Schäden schützen können. Diese Stoffe neutralisieren freie Radikale, die Zellschäden verursachen und Krebs auslösen können. Zu den am besten untersuchten sekundären Pflanzenstoffen zählen: 
  • Carotinoide: Diese Farbstoffe gelten auch als Vorstufe von Vitamin A und sind beispielsweise in Tomaten, Karotten, Süßkartoffeln und Spinat enthalten. 
  • Flavonoide: Diese Farbstoffe kommen in Beeren, Äpfeln und Zwiebeln vor.
  • Polyphenole: Beispiele sind Ellagatinnine in Nüssen, Resveratrol aus Weintrauben und Epigallokatechin aus grünem Tee. 
  • Sulfide und verwandte Schwefelverbindungen: Sulforaphan aus Brokkoli ist ein bekanntes Beispiel. 
Ballaststoffe, die vor allem in Vollkornprodukten enthalten sind, können das Risiko für Darmkrebs senken. Sie fördern die Darmgesundheit und helfen dabei, krebserregende Stoffe aus dem Körper zu transportieren. Gute Quellen für Ballaststoffe sind Haferflocken, Vollkornbrot und Hülsenfrüchte. 

Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch wie Lachs und Makrele sowie in Nüssen vorkommen, können entzündungshemmend wirken und das Risiko für bestimmte Krebsarten reduzieren. Aktuelle wissenschaftliche Evidenz deutet darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren potenziell eine präventive Wirkung gegen bestimmte Krebsarten haben könnten, hauptsächlich durch ihre entzündungshemmenden und zellmodulierenden Effekte. 

Lebensmittel die man auf den Speiseplan setzen sollte

Neben allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung gibt es spezifische Gründe, warum die folgenden fünf Lebensmittel auf deinen Speiseplan gehören:

Kreuzblütler wie Brokkoli, Rosenkohl, Blumenkohl und Kohl sind reich an Isothiocyanaten, insbesondere Sulforaphan. Sulforaphan entsteht durch die enzymatische Hydrolyse des Senfölglykosids Glucoraphanin und aktiviert Phase-II-Enzyme, die nachhaltige antioxidative Abwehrmechanismen des Körpers in Gang setzen. Diese Mechanismen helfen, freie Radikale indirekt zu neutralisieren und so die Zellen vor Schäden zu schützen.
Tierstudien zeigen signifikante Vorteile hinsichtlich des Schutzes der DNA und antiinflammatorische Effekte. Allerdings sind Studien am Menschen bislang inkonsistent. Während einige Studien keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Kreuzblütlern und Krebsarten wie Prostata-, Darm-, Lungen- oder Brustkrebs fanden, zeigten andere, dass Männer, die eine kreuzblütlerreiche Ernährung hatten, ein geringeres Risiko für Prostatakrebs und Frauen ein geringeres Risiko für Brustkrebs aufwiesen.

Tomaten und tomatenbasierte Produkte enthalten Lycopin, ein Carotinoid mit krebshemmenden Eigenschaften. Eine Metaanalyse bestätigt die krebshemmenden Aktivitäten von Lycopin, insbesondere bei Prostatakrebs (LINK). Die Mechanismen umfassen die Regulation oxidativer und entzündlicher Prozesse, die Induktion von Apoptose sowie die Hemmung von Zellteilung, Angiogenese und Metastasierung. Weitere Forschungen sind jedoch notwendig, um prädiktive Faktoren für die Wirksamkeit von Lycopin zu identifizieren.
Die Verarbeitung von Tomaten, beispielsweise durch Schneiden oder Kochen, erleichtert die Aufnahme von Lycopin. Gekochte Tomaten, wie in einer Sauce oder zusammen mit einem gesunden Fett wie Olivenöl, können die gesundheitlichen Vorteile weiter verstärken.

Bohnen und Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, getrocknete Erbsen und Linsen sind reich an Eiweiß und hervorragende Quellen für Ballaststoffe. Ballaststoffe sind entscheidend für die Darm- und Immungesundheit. Sie tragen zur Prävention von Darmkrebs bei, indem sie von Darmbakterien zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut werden, die als Energiequelle für die Zellen dienen, die den Darm auskleiden. Dies trägt zur Gesundheit der Darmschleimhaut bei und reduziert das Risiko einer Krebsentwicklung.

Nüsse, insbesonders Walnüsse sind reich an gesunden Fetten, Omega-3-Fettsäuren (insbesondere alpha-Linolensäure), Polyphenolen, Vitamin E, Eiweiß und Ballaststoffen. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Nüsse konsumieren, tendenziell ein reduziertes Risiko für verschiedene Krebsarten haben, insbesondere des Verdauungssystems (LINK). 
Walnüsse enthalten hohe Mengen an Pflanzenstoffen namens Ellagitannine, die von Darmbakterien in Metaboliten umgewandelt werden, die das Wachstum und die Vermehrung von Krebszellen reduzieren können (LINK). Der tägliche Verzehr einer Handvoll Baumnüsse könnte potenziell zur Krebsprävention beitragen, obwohl weitere Forschung notwendig ist.

Beerenfrüchte wie Erdbeeren, Blaubeeren, Preiselbeeren, Granatäpfel und Himbeeren sind reich an Antioxidantien wie Vitamin C und Flavonoiden. Besonders die in den Beeren enthaltenen Ellagitannine und Anthocyane stehen im Fokus der Krebsforschung. Anthocyane, die Pflanzenstoffe, die Beeren ihre Farbe verleihen, haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Schwarze Himbeeren haben in Tierversuchen und in Studien an Menschen positive Effekte auf die Hemmung der Kanzerogenese und Förderung von Apoptose gezeigt (LINK).
Daher wird der Verzehr von etwa einer halben bis einer Tasse frischer oder gefrorener (idealerweise biologischer) Beeren pro Tag empfohlen. 

Was bedeutet das für unseren Speiseplan?

Eine abwechslungsreiche und nährstoffreiche Ernährung verbessert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern reduziert auch das Krebsrisiko. Der Fokus sollte auf dem Verzehr von frischen Obst- und Gemüsesorten, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und proteinreichen Lebensmitteln liegen. Gleichzeitig ist es entscheidend, verarbeitete Lebensmittel und übermäßigen Zucker zu vermeiden, da diese das Krebsrisiko erhöhen können. 

Fazit

  • Kein einzelnes Lebensmittel kann allein Krebs verhindern, aber eine ausgewogene Ernährung, die reich an spezifischen Nährstoffen ist, kann das Risiko verringern. 
  • Brokkoli, Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse und Beeren sind Beispiele für Lebensmittel, die laut wissenschaftlicher Forschung positiv zur Krebsprävention beitragen können. 
  • Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Ernährung nur ein Teil eines gesunden Lebensstils ist. Regelmäßige körperliche Aktivität, das Aufrechterhalten eines gesunden Körpergewichts sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle.
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Verantwortlicher: Klaus Rudolf; Kommentare und Fragen bitte an: rudolfklausblog@gmail.com
Auf diesem Blog teile ich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen . Es ist wichtig zu betonen, dass ich weder Arzt noch Finanzberater bin. Jegliche Informationen, die ich in meinem Blog vorstelle, stellen weder Anlageempfehlungen noch Therapieempfehlungen dar. Für fundierte Entscheidungen in Bezug auf Gesundheitsfragen oder Finanzanlagen empfehle ichsich umfassend zu informieren und bei Bedarf einen professioniellen Experten zu konsultieren.
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