Aktive ETFs erklärt: Chancen und Risiken des neuen Anlagetrends! Blog#149
Nach dem Erfolg passiver ETFs gewinnen nun aktive Aktien-ETFs an Beliebtheit. Diese Fonds kombinieren die Vorzüge eines aktiven Managements mit der Kosteneffizienz von ETFs. Doch was genau zeichnet aktive ETFs aus, und warum könnten sie eine interessante Alternative sein?
Was sind aktive ETFs?
Aktive ETFs sind börsengehandelte Fonds, die aktiv von einem Fondsmanagement verwaltet werden. Anders als bei passiven ETFs, die lediglich einen Index nachbilden, wählt das Management gezielt Wertpapiere aus. Ziel ist es, durch strategische Entscheidungen eine überdurchschnittliche Wertentwicklung im Vergleich zu einem Referenzindex, wie dem MSCI World, zu erzielen.Eigenschaften aktiver ETFs
- Aktives Management: Fondsmanager treffen gezielte Entscheidungen zur Portfoliozusammensetzung, um Renditen zu maximieren oder Risiken zu reduzieren.
- Kosteneffizienz: Mit durchschnittlichen Jahresgebühren (TER: total expense ratio) von etwa 0,5 % sind aktive ETFs günstiger als klassische aktiv verwaltete Fonds, deren Kosten häufig zwischen 1,5 % und 2 % liegen. Im Vergleich zu passiven ETFs, deren TER oft bei 0,2 % oder darunter liegt, sind sie jedoch teurer.
- Handelbarkeit: Aktive ETFs werden an der Börse gehandelt und bieten tägliche Transparenz über ihre Zusammensetzung. Sie können intraday gehandelt werden, was für kurzfristige Strategien vorteilhaft ist.
Warum gewinnen aktive ETFs an Bedeutung?
Der wachsende Erfolg aktiver ETFs lässt sich durch mehrere Faktoren erklären:- Kostenvorteile: Sie bieten eine günstigere Alternative zu klassischen aktiv verwalteten Fonds, ohne dabei auf aktives Management zu verzichten.
- Marktchancen: Fondsmanager nutzen gezielt Chancen und reagieren flexibel auf Marktveränderungen.
- Transparenz: Während klassische Fonds ihre Positionen oft nur quartalsweise offenlegen, bieten aktive ETFs tägliche Einblicke in ihre Zusammensetzung.
- Steuerliche Vorteile: Besonders in den USA fördern steuerliche Begünstigungen den ETF-Markt. Diese Vorteile gelten jedoch nicht in Deutschland, wo Anleger keine vergleichbaren steuerlichen Vorteile genießen.
Vergleich: Aktive ETFs vs. klassische Fonds
- Flexibilität: Klassische Fonds nutzen oft komplexe Instrumente wie Derivate, um ihre Strategie anzupassen, was bei aktiven ETFs selten der Fall ist.
- Kosten: Aktive ETFs sind im Durchschnitt günstiger, was Anlegern eine höhere Nettorendite ermöglicht.
- Track Record: Während klassische Fonds auf eine längere Erfolgsbilanz zurückblicken, sind aktive ETFs eine relativ neue Anlageform.
Der Markt für aktive ETFs
Die Entwicklung aktiver ETFs verläuft rasant: In Deutschland gab es Ende 2024 rund 110 aktive ETFs mit einem Gesamtvolumen von 50 Milliarden Euro. In den USA, dem weltweit größten ETF-Markt, sind bereits über 1.700 aktive ETFs verfügbar.Seit 2018 expandieren Anbieter verstärkt in diesem Bereich, wodurch Innovationen gefördert und Kosten gesenkt werden.
Beispiele für aktive ETFs
Fidelity Global Dividend UCITS ETF- Fokus: Globale Dividendentitel
- Kosten (TER): 0,50 %
ARK Innovation UCITS ETF
- Fokus: Disruptive Technologien wie KI und Robotik
- Kosten (TER): 0,75 %
JPMorgan Global Growth & Income UCITS ETF
- Fokus: Globales Wachstum und Dividenden
- Kosten (TER): 0,60 %
Wie schneiden aktive ETFs im Vergleich zu passiven ETFs ab?
Langfristige Studien wie der SPIVA®-Report von S&P Dow Jones Indices zeigen, dass nur etwa 25 % der aktiven Fondsmanager ihre Referenzindizes über einen Zeitraum von 10 Jahren schlagen – und das vor Abzug der Kosten. Nach Berücksichtigung der Gebühren sinkt dieser Anteil noch weiter ab. Dennoch gibt es Ausnahmen:- Ineffiziente Märkte: In Nischen wie Small Caps oder Schwellenländern können erfahrene Fondsmanager Mehrwert schaffen.
- Krisenzeiten: In turbulenten Phasen profitieren aktive Manager von ihrer Flexibilität.
- Themenspezifische Strategien: Einige aktive ETFs konzentrieren sich auf zukunftsweisende Technologien wie Künstliche Intelligenz, Robotik oder erneuerbare Energien. Diese Fonds haben das Potenzial, in bestimmten Phasen den breiten Markt deutlich zu schlagen, insbesondere wenn solche Technologien stark an Bedeutung gewinnen.
Fazit: Lohnt sich ein aktiver ETF?
Aktive ETFs sind eine Option für Anleger, die von aktivem Management profitieren möchten, ohne die hohen Kosten klassischer Fonds tragen zu müssen. Dennoch gilt es, bestimmte Aspekte zu beachten:- Kosten-Nutzen-Verhältnis: Die etwas höheren Kosten aktiver ETFs im Vergleich zu passiven ETFs müssen durch eine entsprechende Mehrperformance gerechtfertigt werden.
- Risikoprofil: Aktive ETFs eignen sich besonders für Anleger, die auf spezielle Themen oder ineffiziente Märkte setzen wollen, sollten jedoch aufgrund höherer Kosten und Risiken sorgfältig geprüft werden.
- Langfristige Planung: Für breit diversifizierte Kerninvestitionen bleiben passive ETFs häufig die bessere Wahl. Passive ETFs sind kosteneffizient (TER oft bei 0,2 % oder darunter) und reduzieren Risiken wie menschliche Fehlentscheidungen oder erhöhte Volatilität, was sie ideal für langfristige Anleger macht.
Ich könnte mir persönlich gut vorstellen, aktive ETFs als ergänzende Beimischung zu meinen Hauptinvestments in passiven ETFs zu nutzen – insbesondere, wenn mich nach sorgfältiger Recherche Themenfelder wie Künstliche Intelligenz oder Robotik besonders begeistern. Auf diese Weise würde ich gezielt Chancen in innovativen Bereichen nutzen, während ich gleichzeitig auf die Stabilität und Kosteneffizienz passiver ETFs setze.
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Verantwortlicher: Klaus Rudolf; Kommentare und Fragen bitte an: rudolfklausblog@gmail.com
Auf diesem Blog teile ich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen . Es ist wichtig zu betonen, dass ich weder Arzt noch Finanzberater bin. Jegliche Informationen, die ich in meinem Blog vorstelle, stellen weder Anlageempfehlungen noch Therapieempfehlungen dar. Für fundierte Entscheidungen in Bezug auf Gesundheitsfragen oder Finanzanlagen empfehle ich, sich umfassend zu informieren und bei Bedarf einen professioniellen Experten zu konsultieren.
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