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Nobelpreise 2024 für Medizin und Chemie: microRNAs und Proteinstrukturen! Blog#125

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Nobelpreis für Medizin: Die Entdeckung der microRNAs Dieser Blogbeitrag ist auch als englischsprachiger Podcast auf Spotify verfügbar ( hier anhören )! Der Nobelpreis 2024 für Medizin oder Physiologie wurde an Victor Ambros von der University of Massachusetts Medical School und Gary Ruvkun vom Massachusetts General Hospital in Boston verliehen. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre bahnbrechende Entdeckung der microRNAs und deren zentrale Rolle in der posttranskriptionellen Genregulation. Ambros und Ruvkun erforschten den Fadenwurm Caenorhabditis elegans und entdeckten dabei eine völlig neue Klasse winziger RNA-Moleküle, die sie als microRNAs (miRNAs) bezeichneten. Diese miRNAs sind nicht-kodierende RNA-Segmente, die lediglich 21–23 Nukleotide lang sind und eine entscheidende Funktion in der posttranskriptionellen Regulation der Genexpression übernehmen. MicroRNAs agieren als Regulatoren, die präzise steuern, wann und wo bestimmte Proteine produziert werden. Sie wirken wie "Dimm

Ernährung 3.0: Der wissenschaftliche Weg zur individuellen Gesundheit! Blog#113

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Neulich habe ich Peter Attias Buch Outlive gelesen, und die Kapitel über Ernährung haben mich besonders fasziniert. Seine wissenschaftliche Sichtweise bietet neue Ansätze, die ich hier kurz vorstellen möchte, um zu zeigen, wie eine individuelle Ernährungsstrategie aussehen kann. Dieser Blog bietet jedoch nur einen oberflächlichen Einblick in das Thema; wer tiefer einsteigen möchte, sollte unbedingt das Buch selbst lesen. Warum Ernährung oft missverstanden wird Obwohl die Ernährungswissenschaft von zentraler Bedeutung für unsere Gesundheit ist, wird sie häufig missverstanden. Ein wesentlicher Grund dafür ist die emotionale Aufladung des Themas, die durch vereinfachte Annahmen und Fehlinformationen in den Medien verstärkt wird. In sozialen Medien und Alltagsdiskussionen wird Ernährung oft auf einfache Kategorien wie „gut“ oder „schlecht“ reduziert. Dabei ist die Realität weitaus komplexer. Ein großer Teil des weit verbreiteten Ernährungswissens basiert auf epidemiologischen Studien, die

Pflanzliche oder tierische Proteine: Was ist besser für deine Gesundheit? Blog#93

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Proteine, auch als Eiweiße bezeichnet, sind von entscheidender Bedeutung für eine ausgewogene Ernährung und spielen eine Schlüsselrolle in zahlreichen biologischen Prozessen, darunter Zellwachstum und -reparatur. Doch was macht Proteine so wichtig für unsere Gesundheit, und wie unterscheiden sich die pflanzlichen und tierischen Varianten? Die Antworten findest du in diesem Blog.  Die Bedeutung von Proteinen für den menschlichen Körper Proteine sind komplexe Makromoleküle, die sich aus einer Kette von mehr als 100 miteinander verbundenen Alpha-Aminosäuren zusammensetzen. Diese Bestandteile sind in jeder Zelle und jedem Gewebe des menschlichen Körpers vertreten, einschließlich unserer Muskulatur. Täglich recycelt der Körper Proteine, und die über die Nahrung aufgenommenen Proteine können abgebaute Varianten ersetzen, um das biologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Proteine erfüllen im menschlichen Körper eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen:  Strukturfunktionen: Proteine dienen

Sport als Medizin: Aktivierte Muskeln produzieren heilsame Myokine! Blog#59

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In den letzten Jahren hat sich das Verständnis darüber, wie unser Körper auf körperliches Training reagiert, erheblich weiterentwickelt. Eine Entdeckung, die dazu beigetragen hat, unser Verständnis zu erweitern, ist die Existenz von Myokinen. Was sind Myokine und warum sind sie so wichtig für unsere Gesundheit? Myokine sind körpereigene Stoffe, die der Muskel bei erhöhter Muskelaktivität direkt ausschüttet. Chemisch gesehen gehören sie zur Gruppe der Interleukine und werden den Peptidhormonen zugeordnet. Der Name leitet sich aus dem griechischen „Mys“: Muskel und „kinema“: Bewegung ab. Sie wurden erstmals 2007 als Unterart der Interleukine (IL-x) von einem Forscherteam des Centre of Inflammation and Metabolism an der University of Copenhagen in Dänemark beschrieben. Bis heute wurden über 100 verschiedene Myokine entdeckt, von denen die meisten noch im Detail untersucht werden müssen. Während viele Myokine lokal in der Skelettmuskulatur selbst wirken, werden einige nachweislich bei kö

Grauer Star - warum wird die Augenlinse im Alter trüb und was kann man dagegen tun? Blog#35

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Grauer Star (Katarakt) ist eine überwiegend altersbedingte Augenerkrankung, bei der sich die sonst klare Linse zunehmend trübt. Wodurch entsteht der Graue Star? Welche Therapien gibt es?  Wodurch entsteht der Graue Star? Die Funktion der Linse ist es, Licht durchzulassen und auf der Netzhaut zu bündeln.  Abb. 1: Schematischer Aufbau des menschlichen Auges. Die Linse besteht aus nur einer Zellart, die verschiedene Besonderheiten aufweist, die die Transparenz gewährleistet. So verlieren die Zellen ihre Zellorganellen, erhöhen die Dichte ihrer Zellmembran und minimieren den Extrazellularraum. Zudem enthalten sie einen sehr hohen Anteil einer bestimmten Proteinart, der Kristalline. In der menschlichen Linse können diese in mehrere Familien aufgeteilt werden: α-, β- und γ- Kristalline. Weitere faszinierende Details zu Struktur und die Funktion der unterschiedlichen Kristalline siehe  hier (S. 9-11)!  Die Kristalline repräsentieren etwa zwei Drittel der Gesamtmasse adulter Linsen. Die Konze